Armut aktuell Workshopreihe 2024.25

Aufgrund der beständigen Nachfrage und der aktuellen Brisanz der Thematik Armutsbetroffenheit findet die Veranstaltungsreihe „Armut aktuell“ 2024.25 eine Fortsetzung.

In enger Zusammenarbeit mit dem Tiroler Armutsforschungsforum TAFF bietet der Verein unicum:mensch gemeinsam mit Projektpartner*innen eine Workshop-Reihe zum Thema Armutsbetroffenheit an. Es werden zu unterschiedlichen Aspekten von Armut Informationen geliefert, interaktiv am Wissenstransfer der Tiroler Armutsforschung gearbeitet und Kenntnisse, Methoden und Werkzeuge vermittelt, die eine gelungene Intervention ermöglichen.

Das Angebot richtet sich an alle, die mit Menschen in vulnerablen Situationen arbeiten, an Personen, die haupt- oder ehrenamtlich im Sozialbereich tätig sind, sowie an Interessierte, die sich gerne auf Reflexion und Erweiterung ihrer Perspektive auf Armut, Reichtum und diverse Facetten davon einlassen.

Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit von Verein unicum:mensch, Tiroler Armutsforschungsforum TAFF und Haus der Begegnung, gefördert vom Land Tirol.

15. Oktober 2024 | 18.30 bis 20.30 Uhr | SoWi HS2, Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck
Kinder aller | Was Kinder brauchen, um der Armut zu entkommen
Filmvorführung und Austausch
keine Anmeldung erforderlich

Einblicke in das Straßenkinderprojekt der Caritas in Mali.
Im Rahmen der Lebensbilder von Welthaus Innsbruck sind Gäste aus Mali zu Besuch in Innsbruck. Sie arbeiten bei AET-Ségou, einer Partnerorganisation der Caritas Auslandshilfe Tirol. AET steht für Action Enfants de Tous (Aktion Kinder Aller) auf Französisch. Auf Bambara nennt sich das Projekt Horonya Denw (Kinder der Freiheit). AET ist eine Einrichtung, die sich darum kümmert, Kindern, die in der Stadt Ségou auf der Straße leben, ein Zuhause und eine Zukunft zu bieten.

Unsere Gäste werden von ihrem Engagement berichten und freuen sich auf lebendige Begegnungen. Im persönlichen Gespräch lernen wir neue Sichtweisen, Verbindendes sowie Unterschiede zwischen dem Leben in Mali und Österreich kennen. Die offene und respektvolle Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen Ländern ermöglicht, voneinander zu lernen und inspiriert, über den eigenen Tellerrand zu schauen.

Referent*innen
Rémi TANGARA und Oumou DIARRA, Caritas Ségou
Prof. Andreas EXENBERGER, Team Globo

Eine Kooperation von unicum:mensch, Tiroler Armutsforschungsforum (TAFF), Welthaus der Diözese Innsbruck, Team Globo und Haus der Begegnung.

24. Jänner 2025 | 14 bis 18 Uhr | Haus der Begegnung
In der Pension abgehängt | Altersarmut bei Frauen
Workshop und Einladung zum Dialog
Anmeldung unter hdb.kurse@dibk.at

In Österreich gilt jede fünfte Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet.
Frauen verdienen im Durchschnitt 18,4 % weniger als Männer und erhalten 40,55 % weniger Pension. Diese Ungleichheiten führen zu
existenziellen Belastungen und Stress. Neben den finanziellen
Schwierigkeiten sind Frauen auch mit gesellschaftlicher Stigmatisierung und abwertenden Meinungen konfrontiert, die die Verantwortung für Armut oft individualisieren.
Hohe Teilzeitquoten, der Gender-Pay-Gap, das Pensionssystem, die Care-Arbeit sowie Erwerbsunterbrechungen sind zentrale Elemente der Armutsspirale.
In dieser Veranstaltung werden Ursachen für und Auswirkungen auf die Lebenswelt älterer Frauen beleuchtet. Nach informativen Inputs zu den vielschichtigen Herausforderungen der Altersarmut werden wir gemeinsam mögliche Lösungsansätze erarbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf politischen Forderungen und Utopien für eine gerechtere Gesellschaft und ein gerechtes Pensionssystem. Dabei dürfen sowohl bestehende Initiativen als auch innovative Lösungsansätze diskutiert werden.

Wir laden alle Interessierten ein, aktiv an diesem Dialog teilzunehmen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um die Lebenssituation von Frauen nachhaltig zu verbessern.

Referentinnen
FH-Prof.in (em.) Mag.a Dr.in Eva FLEISCHER, DSA
Sonja FÖGER-KALCHSCHMIED, BSc., geschäftsführende Landesvorsitzende des ÖBG Tirol
Lea HERMAN, MSc, lilawohnt
Gertraud DALVAI, Pensionistin

Moderation
Beke RUSCH, MSc, Sozialarbeiterin

Eine Kooperation von unicum:mensch, Tiroler Armutsforschungsforum (TAFF), ÖGB und Haus der Begegnung.

21. Februar 2025 | 14 bis 18 Uhr | Haus der Begegnung
Existenzangst und Lebenskunst | Armutserfahrungen zwischen Leid und Widerstand aus Sicht der Existenzanalyse
Vortrag und Workshop
Anmeldung unter hdb.kurse@dibk.at

Armut ist mit umfassendem Leid verbunden. Betroffene sind in einen anstrengenden Überlebensmodus gezwungen, gleichzeitig werden sie geschwächt und entmachtet.

Woran konkret leiden Menschen in Armut?
Wie ist dieses Leid verstehbar – (1) als schwächendes Phänomen, das mit vermehrtem Krankheitsdruck einhergeht,
(2) von den verursachenden Faktoren her
(3) und damit als gesellschaftlich bedingt, als solches zu kritisieren und von dort zu verantworten?
Und wie steht das Leiden an Armut in Verbindung mit den Möglichkeiten, ein selbst verantwortetes, erfüllendes Leben zu führen und als Persönlichkeit zu reifen?

In Vortrag und lebendigem Austausch wollen wir diesen Fragen gemeinsam auf den Grund gehen. Das so genannte Strukturmodell der Existenzanalyse bietet uns einen theoretischen Rahmen, der dabei hilft, die wesentlichen Erfahrungen zu bergen und einzuordnen und damit neue systematische und – hoffentlich auch stärkende, lebenstragende – Einsichten zu gewinnen.

Der Workshop richtet sich an alle, die mit Menschen in vulnerablen Situationen arbeiten, die haupt- oder ehrenamtlich im Sozialbereich tätig sind sowie Interessierte, die sich gerne auf Reflexion und Erweiterung ihrer Perspektive auf psychische Gesundheit und die damit verbundenen Herausforderungen einlassen.

Referent
Mag. Dr. Helmut P. GAISBAUER, Paris Lodron Universität Salzburg, Zentrum für Ethik und Armutsforschung, existenzanalytischer Lebens- und Sozialberater in Ausbildung unter Supervision

Eine Kooperation von unicum:mensch, Tiroler Armutsforschungsforum (TAFF) und Haus der Begegnung.

Vorschau weitere Termine
Workshopreihe Armut aktuell 2024.25

28.3.2025 Lebensbilder – internationale Gäste rund um Verteilungsgerechtigkeit
25.4.2025 Wohnen, was tun? Löschwasser gegen den Dauerbrenner
6.6.2025 Frauen- und Männerarmut – geschlechtsspezifische Armutsdynamiken