Sozialroutenplanerin 2. Auflage, 2009

Ein Wegweiser bei sozialen Schwierigkeiten

srp09Im Juli 2009 ist die überarbeitete und erweiterte Neuauflage der „Sozialroutenplanerin“ für Innsbruck-Stadt erschienen. Mit der Neuauflage wird ein Projekt fortgesetzt, das 2005 aus dem Armutsforschungskurs „Heimat bist du reicher Töchter – Wege aus der Frauenarmut“ entstanden ist.

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In Österreich gelten 12 % oder rund eine Million Menschen als armutsgefährdet. Etwa 460.000 Menschen leben in manifester Armut, das heißt, das vorhandene Einkommen reicht nicht aus, um z.B. die Wohnung zu heizen, Kleidung zu ersetzen, laufende Kosten zu begleichen, unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen zu zahlen oder notwendige Arztbesuche in Anspruch zu nehmen.
Besonders stark betroffen sind Frauen und Kinder. Gleichzeitig sind es häufig Frauen, die in Familien mit dem Problem der Bewältigung der täglich anfallenden Kosten konfrontiert sind.
Armut ist weiblich – das ist nicht nur ein Klischee, sondern aufgrund spezifischer weiblicher Lebensplanung Realität. Für Frauen ist es ungleich schwieriger als für Männer, Zugang zu Ressourcen in den Bereichen soziale Sicherung, Arbeitsmarkt und Familie zu erlangen. Informationsdefizite, sprachliche Hürden (auch für MuttersprachlerInnen) und mangeldne Unterstützung verschärfen die Situation zusätzlich.

Der Kurs „Heimat bist du reicher Töchter – Wege aus der Frauenarmut“ in Innsbruck im Jahr 2005 hat dieses Problem aufgegriffen. Zusammen mit betroffenen Frauen wurde für betroffene Frauen die Sozialroutenplanerin entwickelt. Sie bietet eine kompakte und übersichtliche Erstinformation über Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie eine Auflistung relevanter Ämter und Anlaufstellen.

Die Sozialroutenplanerin bietet Informationen in drei Bereichen:
• Rechtsansprüche – Was steht mir in welcher Situation zu?
• Beratung – In welcher Situation kann ich mich wo informieren?
• Wo kann ich eventuelle finanzielle Unterstützung bekommen?

In diesen drei Bereichen werden folgende Fragen beantwortet:
In welcher Situation befinde ich mich / Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Welche Dokumente brauche ich?
Was bekomme ich?
Adresse/Kontakt
Öffnungszeiten
Wo finde ich das Amt/die Einrichtung?
Wie komme ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin?

Die Besonderheit der Sozialroutenplanerin ist, dass diese drei Bereiche auf einem Plan übersichtlich und verständlich (in der Sprache der Betroffenen) aufgelistet sind. Zusätzlich sind die genauen Kriterien der jeweiligen Einrichtung zu finden, so auch, welche Voraussetzungen bestehen müssen und welche Dokumente für einen Antrag jeweils benötigt werden.

Der Kurs im Jahr 2005 wurde veranstaltet von der Armutsforschungsgruppe der Universität Salzburg in Kooperation mit dem Haus der Begegnung Innsbruck. Die Arbeitsgruppe bestand aus Mag.a Bettina Rolli-Rohrer, Mag.a Sonja Grill, Mag. Thomas Böhler und Julia Stabentheiner und wurde unterstützt vom Haus der Begegnung, dem Beratungszentrum der Caritas Innsbruck und dem DOWAS für Frauen.

2009 gelang es unicum:mensch mit Unterstützung von Inner Wheel, die Finanzierung für eine Neuauflage der Sozialroutenplanerin zu sichern. Die inhaltliche Überarbeitung wurde von Mag.a Elisabeth Kapferer vorgenommen.
Die Sozialroutenplanerin 2009 wird unterstützt von Stadt Innsbruck, JUFF – Familienreferat des Landes Tirol, MPREIS, IVB, Inner Wheel und Haus der Begegnung.

Die Sozialroutenplanerin ist erhältlich bei zahlreichen sozialen Einrichtungen in Innsbruck, kann über unicum:mensch bezogen werden und soll auch an diversen öffentlichen Plätzen, bei ÄrztInnen und im Bürgerservice aufgelegt werden.

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Weitere Informationen und Kontakt:
unicum:mensch
im Haus der Begegnung
Rennweg 12
6020 Innsbruck
Tel. 0664/5846661
sozialroutenplan[at]unicummensch.org